Bedeutung der Gewürze für Hamburg
Schon vor 200 Jahren kamen Gewürze aus aller Welt in die Hansestadt Hamburg. Die Grundlage für den regen Gewürzhandel bereitete die Hanse. Bereits im Jahr 1189 entstand sie als Interessenverband und ermöglichte den internationalen Warenaustausch. Hamburg entwickelte sich schließlich auch nach dem Zerfall der Hanse zu einem der größten Häfen Europas und wurde zu einem wichtigen Standort des Gewürzhandels. Und auch heute noch ist Hamburg die deutsche Hauptstadt für Gewürze. Etwa 80.000 Tonnen Gewürze aus aller Welt werden hier jährlich umgeschlagen. Damit ist der Hamburger Hafen nach Singapur, New York und Rotterdam der viertgrößte Umschlagplatz für Gewürze auf der ganzen Welt. Dreißig Prozent der gehandelten Gewürze entfallen dabei auf Pfeffer, sechzehn Prozent auf Paprikapulver, danach folgen Kümmel, Ingwer, Koriander, Muskat, Vanille, Kurkuma, Anis und Kardamom.
Gewürze und die Hamburger Speicherstadt
Die Hamburger Speicherstadt ist eine bekannte Touristenattraktion und birgt eine lange und ereignisreiche Geschichte. Im Jahr 1881 wurde die Speicherstadt an den deutschen Zollverein angegliedert und somit war es möglich importierte Rohstoffe dort zollfrei zu lagern und nach der Weiterverarbeitung von dort aus wieder in die ganze Welt zu exportieren. Im Jahre 1881 begann dann auch der Bau der mittlerweile historischen Gebäude. Hierfür wurden mehrere Backsteingebäude-Komplexe auf Millionen Eichenpfählen errichtet. So entstand eine Lagerfläche von 300.000 Quadratmetern für hochwertige Waren. Die Gewürze wurden mit Schuten aus dem Hafen in die Nebenarme der Elbe – die sogenannte Fleete – geschifft. Die Ware wurde dann über eine Seilwinde nach oben befördert und verstaut. Im zweiten Weltkrieg wurde die Speicherstadt zum Teil zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde dann der Transport der Gewürze und anderer Waren auf Container umgestellt. Die aufwendige Anlieferung per Schuten wurde zu teuer und viele Unternehmen gingen in den folgenden Jahrzehnten in die Insolvenz. Heute ist die Speicherstadt in erster Linie zwar kein Umschlagplatz für Gewürze und andere Waren mehr, aber sie lockt trotzdem zahlreiche Touristen an. Seit 2015 ist sie auch UNESCO Weltkulturerbe.
Gewürzmanufakturen und Gewürzmuseum in Hamburg
Auch heute ist Hamburg ein wichtiger Umschlagplatz für Gewürze aus aller Welt. Allerdings sind die Händler dichter an die Containerterminals gezogen und es gibt nur noch wenig Gewürzhandel in der Speicherstadt. Stattdessen haben sich Gewürzmanufakturen angesiedelt, die sich auf die Produktion hochwertiger Gewürzmischungen spezialisiert haben. Hier kann man ganz besondere Kompositionen entdecken und kaufen, aber auch einzelne hochwertige Gewürze erstehen. Außerdem findet man in der Speicherstadt ein Gewürzmuseum. Auf circa 350 Quadratmetern zeigt das „Spicy’s Gewürzmuseum“ 900 Exponate aus den letzten fünf Jahrhunderten. Seit 1993 befindet sich das Museum in einem über circa 128 Jahre alten Speicher. Die gezeigten Original-Gewürze können alle angefasst, gerochen und auch probiert werden. Außerdem können die Besucher zum Beispiel den gesamten Bearbeitungsprozess vom Anbau bis zum fertigen Produkt verfolgen.
Gewürze der Welt
Gewürze geben vielen Speisen ihren typischen Geschmack. In Hamburg wurde und wird mit Gewürzen aus aller Welt gehandelt. Neben den auch in der deutschen Küche von jeher bekannten Gewürzen, werden auch exotische Gewürze gehandelt. Die Hauptländer, aus denen heute Gewürze bezogen werden, sind Indonesien, Brasilien, Indien und Vietnam.
Viel gehandelt: Pfeffer und Paprika
Eines der wichtigsten Gewürze ist damals wie heute der Pfeffer. Noch gegen Ende des letzten Jahrhunderts gab es in Hamburg eine ganze Pfefferbranche und bekannte Kaufleute, die durch dieses scharfen Gewürz zu Wohlstand gelangt waren. Sie wurden „Pfeffersäcke“ genannt. Pfeffer war damals sehr begehrt, denn er wurde nicht nur benötigt, um Essen zu schärfen, sondern auch, um es zu konservieren. Die sogenannten „Pfeffersäcke“ handelten auch damals nicht nur mit Pfeffer, sondern auch anderen Gewürzen. Pfeffer war aber die Hauptware des Gewürzhandels und er ist es nach wie vor: Mit ganzen dreißig Prozent ist Pfeffer das meistgehandelte Gewürz in der Hansestadt. Danach folgt mit sechzehn Prozent Paprikapulver, das es wie Pfeffer natürlich in verschiedenen Variationen und aus verschiedenen Ländern gibt.
Gewürzexoten: Kurkuma , Kümmel, Anis und Co
Neben Pfeffer und Paprika gibt es noch unzählige weitere Gewürze, die eine wichtige Rolle im Gewürzhandel spielen. Zu den wichtigsten Gewürzen zählen hier Kümmel, Ingwer, Koriander, Muskat, Vanille, Kurkuma, Anis und Kardamon. Wer schon mal auf einem orientalischen Markt war, der weiß um die betörende und beeindruckende Vielfalt dieser exotischen Gewürze. Lange waren solche Exoten eher unbekannt, mittlerweile kommt die europäische Sterneküche kaum um Kurkuma, Muskat oder Ingwer herum und auch viele Hobbyköche nutzen das vielfältige Angebot verschiedenster Gewürze. Neben den geschmacklichen Reizen vieler exotischer Gewürze, werden auch die positiven gesundheitlichen Wirkungen verschiedener Gewürze geschätzt. So zählt Ingwer nicht nur zu den ältesten gehandelten Gewürzen der Welt, sondern ist auch bekannt für seine wärmenden und anregenden Effekte auf den menschlichen Organismus.
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